Roma und Sinti

Das Mauthausen Komitee Vöcklabruck (MKVB) ist mit dem Armutsnetzwerk Mitglied des Arbeitskreises "Bettler", der die Menschenrechte und Würde der Bettler im Bezirk gegen Übergriffe und Enteignung verteidigt. Das "Bettler-Handy" dient als Anlaufstelle für Probleme und wird abwechselnd von den Mitgliedern betreut. Die Gruppe entsand "Bettler" zu einer Großdemo in Linz. Lokal in Vöcklabruck kam es öfters zu Diskussionen mit Polizei und der Stadt. Am 2. Mai 2016 besuchen Mitglieder optimistisch einen runden Tisch mit Stadtpolitikern und verschiedenen Interessensgruppen. Ein Herberg wurde für die Bettler eingerichtet, wofür der Pfarrer und der AK Bettler am 17. Mai 2016 von der Kirchenzeitung ausgezeichnet werden.

Seit 2005 setzt sich das MKVB intensiv für einen Ersatz für die verlorenen Rastplätze durchreisender Sinti und Roma ein. Sehr zum Unwillen des MKVB wurde ein Rastplatz in Attnang-Puchheim und Vöcklabruck verhindert.

Diese Volksgruppe wurde und wird noch immer missachtet, verfolgt und massiv ausgegrenzt. Schon die Bezeichnung "Zigeuner", was sich aus "ziehender Gauner" ableitet, zeigt, welche Vorurteile bestehen. Die Nazis betrieben eine Ausrottung, die in der Ermordung von fast 90% aller in Europa lebenden Roma und Sinti endete. Auch sie begründeten die Ausrottung mit eben diesen Vorurteilen.

Es leben derzeit etwa 15 Mio. Roma und Sinti in Europa. Viele davon haben sich in Vorstadtslums sesshaft gemacht und sind meist arbeitslos, wenig ausgebildet und immer ausgegrenzt, gehasst, verfolgt. (Einige der Stadtbettler in Vöcklabruck sind in der Slowakei lebende ungarische Romas, die auch dort unter der Unterdrückung von Politik und Einheimischen leiden.)



Alois Sattleder (MKVB),
Denise Tan (Young Amnesty),
die Roma-Familie
Nicole Sevik mit Tochter
und Mutter Gitta Martl,
Stadtrat Rudolf Loidl (MKVB)
und Birgit Berghammer (Grünen)
[2007]


Doch sind auch noch mehrere Gruppen Roma und Sinti in Europa reisend unterwegs, benötigen Rastplätze, auf denen sie die Familien für 5 bis 8 Tage belassen, während die Männer im Umkreis von 80 bis 100 km ihren Geschäften als Handelsreisende nachgehen. So einen Rastplatz hatten sie zeitweise in Vöcklabruck (Hallenbad), in Attnang (Spitzberg) und in Regau (Badesee). Diese wurden alle durch Kommunalpolitiker gesperrt.

Dass die bleibenden Vorurteile weitgehend unberechtigt sind, zeigt der Erfolg des Rastplatzes in Braunau, der seit Jahren problemlos funktioniert und von den Anrainern als Erfolg bezeichnet wird. Natürlich ist das Thema "Zigeuner" besonders geeignet, um auf populistischen Wählerstimmenfang zu gehen. Mit politischer Verantwortung hat eine solche Vorgangsweise aber nichts zu tun.